Europäische Geschichte in Bildern
" ...aus literarischen und mythologischen Topoi und künstlerischen Vorbildern entstehen bei Barbara Gauger auf träumerische Weise neue Mythen, so daß etwa mit deutlich bewusster Erinnerung an das Vorbild, etwa Beckmanns "Odysseus und Calypso" , eine eigene, eben eine Barbara-Welt entsteht. Alle literarischen, juristischen und musikalischen Eindrücke, sprich E.T.A. Hoffmann, Prokofiew, Ovid, persische Märchen, Gogol, werden im Wechselgespräch mit den Vorbildern auf ihren verborgenen Hintergrund befragt und mit traumhafter Freiheit zu neuen Mythen umgegossen ..."
Martin Sperlich
In ihren Vorträgen und Lesungen präsentiert Barbara Gauger eine Fülle von unterschiedlichen Aspekten der europäischen Kulturgeschichte und nimmt dabei Bezug auf ihre eigenen Visualisierungen der jeweiligen Themen. Inspiriert von Persönlichkeiten wie der Renaissance-Königin Elisabeth I. von England, dem schwedischen Musiker und Poeten Carl Michael Bellman (1740-1795) oder dem slowenischen Nationaldichter France Prešeren, aber auch von dem deutschen Exil-Autor Bertolt Brecht oder dem Chansonier Jacques Brel erkundete sie mit ihrer Bildsprache die philosophischen Inhalte und politischen Wirkungen europäischer Denker. In einem stets aufschlussreichen Dialog mit der Vergangenheit erschließt sie deren Ideen für die Gegenwart.
Die feinsinnige Kompositionstechnik ihrer Radierungen und Zeichnungen zeigt mit aussagekräftigen Figurenkonstellationen, mit sprechenden Gesten und prägnanten Physiognomien Situationen und Fragen der praktischen Machtpolitik, des Völkerrechts oder der philosophischen Ethik. Visualisiert werden auch die verschiedenen Formen des kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Austauschs zwischen einzelnen Nationen in Europa, wie sie sich im Laufe der Jahrhunderte als Gesprächskonstellation entwickelt haben. Ein großes Thema sind hier die europäischen Mythen, in denen sich das Denken bis heute ausspricht und die den Diskurs bis heute prägen.
In Zusammenarbeit mit deutschen, schwedischen, dänischen, tschechischen und slowenischen Kulturinstitutionen, auch mit dem Auswärtigen Amt, mit Botschaften und Firmen der betreffenden Länder hat die vielfältige Künstlerin ihre Werke in verschiedenen Ausstellungs- und Vortragsveranstaltungen zwischen Wilhelmshaven und Greifswald, zwischen Koblenz und Berlin dem Publikum präsentiert und damit auch die Grundlage geschaffen für ihre erfolgreichen Buchprojekte, die sie gemeinsam mit Musikern, Wissenschaftlern und Literaten konzipiert.